So funktioniert das Client-Server-Prinzip

Das Client-Server-Prinzip

Die meisten der Internet-Anwendungen funktionieren nach dem Client-Server-Prinzip. Deshalb soll auf diese Funktionsweise kurz eingegangen werden. Im einfachsten Fall kommunizieren dabei zwei Rechner miteinander, wobei auf dem einen ein Client- und auf dem anderen der Serverprozeß laufen. Der Clientprozeß ist meistens mit einem Benutzerinterface verbunden (ein Programm, das es einem Benutzer erlaubt, komfortabel Eingaben zu machen und Ausgaben des Anwendungsprogramms zu lesen). Der Client interpretiert die Eingaben des Anwenders und führt die Anweisung entweder selbst aus oder setzt sie in Anweisungen um und schickt sie als Auftrag dem Server. Von diesem erhält er dann die Ergebnisse des Auftrags zurück (oder nur eine Meldung über die erfolgreiche oder fehlerhafte Ausführung). In der Regel läuft der Client auf dem lokalen Arbeitsplatzrechner und der Server auf einem speziellen Serversystem im Netz. Dieser Server kann dabei weit entfernt sein, bei großen Systemen jedoch auch im gleichen lokalen Netz oder sogar auf dem gleichen Rechner wie der Client arbeiten. Auf einem Rechner können mehrere Server-Programme laufen - ein Rechner kann damit mehrere Server-Dienste zur Verfügung stellen. Wenn wir von Servern reden, sollten wir deshalb unterscheiden, ob wir von einem Server-Rechner reden oder von einem Server-Dienst bzw. dem entsprechenden Server-Programm. Der Client-Prozeß wird in der Regel auch erst bei Bedarf gestartet und versucht dann, Kontakt mit dem Serverprozeß aufzunehmen. Dies setzt natürlich voraus, dass der Server schon 'wartet', d. h. ständig an einem System (in der Regel im Hintergrund) speicherresident läuft. Der Server verhält sich also eher passiv und wartet auf die Anfragen eines Clients. Typischerweise kann ein Server mehrere Client-Prozesse parallel bedienen.

Der Server (bzw. das Server-Programm) stellt einen Dienst zur Verfügung, der vom Client angefordert werden kann. So gibt es z. B. spezielle Server(-programme) für den Datenaustausch über FTP, zum Abruf von WWW-Dokumenten, oder Mail-Server, welche vom Mail-Client abgesendete Post entgegennehmen und weiterleiten und ankommende Post annehmen und ablegen, bis man sie mit dem Mail-Client abruft. Client und Server unterhalten sich dabei in einer speziellen Sprache - dem entsprechenden Dienstprotokoll. So gibt es ein Protokoll zwischen dem Mail-Server und dem Mail-Client (z.B. SMTP oder POP3), eines für den Dateiaustausch zwischen FTP-Client und FTP-Server, ein weiteres für WWW u.s.w. Manche Server bedienen sich zur Ausführung von Aufträgen wieder weiterer Server: Der Name-Server beispielsweise setzt die textuelle Internet-Adresse in eine numerische Adresse um.

Ports - Eingänge für Server

Unterschiedliche Serverprogramme bzw. Serverdienste werden innerhalb eines Rechners durch unterschiedliche Ports angesprochen, wobei ein Port eine Art logischer Kommunikationseingang im Rechner bzw. Betriebssystem ist. Den verschiedenen Servern (bzw. Diensten) sind im Standardfall feste Portnummern zugeordnet. Welcher Port für welchen Dienst verwendet wird, braucht uns als Endbenutzer jedoch in der Regel nicht kümmern. Der Client sollte dies wissen.


Quelle: http://www.virtualuniversity.ch/telekom/internet/8.html

Zuletzt geändert: Mittwoch, 28. Februar 2018, 09:40